Kinder für den Fußball begeistern
Fußball ist in Deutschland seit je her Volkssport Nummer eins, daran konnte auch die zahlreiche Kritik an den Leistungen der Nationalelf in den letzten Jahren nichts ändern. Allerdings: Will der deutsche Fußball sich auch auf lange Sicht einen Platz in der Weltspitze sichern, muss er für den Nachwuchs neue Perspektiven schaffen.
In den Zeiten geänderten Freizeitverhaltens und einer unüberschaubaren Vielfalt an Unterhaltungsangeboten muss der Fußballsport sich auf seine ureigenen Inhalte besinnen:
Fußball soll wieder Spaß machen!
Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Faszination des Spiels mit dem runden Leder zu vermitteln und sie so über den geregelten Vereinssport hinaus fürs Kicken auf dem Bolzplatz zu begeistern. Das Zurück zu den ursprünglichen Idealen des Sports “Fairplay, Freundschaft und Teamgeist” ist dabei wichtiger als der sportliche Erfolg des Einzelnen.
Fußball ist ein Spiel für Kinder
Fußballspielen ermöglicht vielfältige Bewegungserfahrung, vermittelt Könnenserlebnisse, fordert Kreativität, aber auch soziales Verhalten und Teamgeist. Fußball kann als Wettkampf auf höchster Ebene ebenso gespielt werden wie als Freizeitsport in Parkanlagen. Es ist ein Spiel, das trotz des immer vielfältiger werdenden Freizeitangebotes einen großen Reiz auf Kinder und Jugendliche ausübt. Ein Spiel, das motivieren, das Freude machen kann.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir für unsere Kinder und Jugendlichen die entsprechenden Bedingungen schaffen, sodass Fußball auch ihr Sport bleibt.
Fußball heißt nicht nur siegen
Fußball im Kindessalter ist ein Wettkampfspiel, aber eines, bei dem man auch verlieren darf. Natürlich macht gewinnen mehr Spaß als verlieren. Ganz besonders, wenn es ” um die Wurst ” geht. Aber: kann ein Spiel nicht auch Spaß gemacht haben, weil viele schöne Tore gefallen sind, weil es bis zum Ende spannend war und weil man mit dem starken Gegner selbst besser geworden ist. Darf man da nicht sagen: ” wir haben zwar verloren, aber es war trotzdem ein schönes Spiel” ? Und auch das Anerkennen einer Leistung des Gegners gehört zum Entwicklungsprozess unbedingt dazu.
Die Meisterschaftsspiele verleiten allerdings schon Trainer von F – und E – Juniorenmannschaften dazu, nur erfolgsorientiert spielen zu lassen.
Gewinnen ist oberste Maxime. Taktische Zwänge, wie beispielsweise Manndeckung oder frühzeitiges spezialisieren auf eine Position, bestimmen selbst die Spiele der Kleinsten. Die werden eingeteilt in “gute” und ” schlechte ” Spieler, wobei die ” guten ” fast immer spielen und die anderen am Spielfeldrand sitzen und zuschauen müssen. Dürfen sie 5 Minuten spielen, dann nur, weil die Mannschaft klar vorne liegt und das Spiel nicht mehr verloren gehen kann. So etwas kann nicht Sinn des Nachwuchsfußballs sein.
Fußball macht Spaß
Fußball soll Spaß machen. Bei den Unsummen, die heute für Fußballprofis bezahlt werden, bei den Brimborium, das heute um Fußballspieler gemacht wird, sollten wir nicht vergessen, dass Fußball eigentlich und hauptsächlich Spaß machen soll. Fußball ist zunächst einmal ein Spiel, auch wenn es um Meisterschaft, Champions – League oder WM geht. Zu oft entscheiden Zufälle oder Glück über Sieg und Niederlage, als das wir Fußball zu ernst nehmen sollten.
Für den Nachwuchsfußball gilt das ganz besonders. Alle die besonders ” wichtigen Spiele ” um Kreismeisterschaft oder Bezirkspokal können gar nicht so wichtig und ernst sein, das wir darüber vergessen, dass es für die Spieler, den Kindern und Jugendlichen, hauptsächlich ums Fußballspielen geht.
Bei allen trainingsmethodischen Überlegungen und wichtigen Trainingsinhalten sollten wir nicht vergessen, das Fußball ein Sport ist, den Kinder in ihrer Freizeit betreiben, kurz, der ihr Hobby ist. Fußballspielen im Verein sollte das sein, was sie gerne tun, und sollte ihr Sport fürs Leben werden.
Denn Fußball ist ein Spiel für alle Kinder und Jugendlichen, ein Spiel, das Spaß macht!